Für die Kirchenmusik in Fürth gab es im Jahr 1995 Grund zur Sorge: Es zeichnete sich ab, dass alle drei hauptberuflichen Kantorenstellen an den Innenstadtkirchen in kurzer Zeit hintereinander neu besetzt werden mussten. Eine Kontinuität in der Arbeit war nicht mehr gewährleistet. Die einzelnen Chöre waren nicht mehr in befriedigender Weise singfähig. So entstand das „Fürther Modell“: Es setzt auf Synergieeffekte und Zusammenarbeit der Gemeinden untereinander und nutzt die speziellen Kompetenzen und Zusatzausbildungen der Musikerinnen, indem die Arbeit nicht nach Gemeinden, sondern nach Arbeitsschwerpunkten aufgeteilt ist, von der dann alle drei Gemeinden profitieren.
Als Ingeborg Schilffarth 1996 nach Fürth kam, wurden die drei Kirchenchöre zur Stadtkantorei zusammengelegt. Das geschah anfangs nicht ohne Widerstand, aber inzwischen kann man sagen: Die Rechnung ist aufgegangen. Heute kommen die Sängerinnen und Sänger aus dem ganzen Großraum Erlangen/Nürnberg/Fürth. Es werden große Oratorien aufgeführt, wie zuletzt die Messe C- Dur von Ludwig van Beethoven anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten zum Stadtjubiläum.
Inzwischen ist die Anzahl der Mitwirkenden der Stadtkantorei auf etwa 70 angewachsen.