Auferstehungskonzert

Fr 04.05.2024 | 19.30 Uhr | Auferstehungskirche
Auferstehungskonzert: Spring Classics
Musik von Wolfgang Amadé Mozart, Maria Hester Park und Tina Ternes
Valentina Pilny, Franziska Kiesel (Violinen), Franziska Gosses (Viola), Ricarda Herrnböck (Violoncello), Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier, Orgel & Leitung)
Karten für 15 (10) Euro an den ZAC-Vorverkaufsstellen (z.B. Fürther Nachrichten), online bei Reservix und an der Abendkasse (ab 18.45h)

 

Chronik

Auferstehungskirche Fürth
Bildrechte Tina Ternes

04.05.2024: Komponistinnen-Trios
Valentina Pilny (Violine), Konstanze Friedrich (Violoncello), Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier, Orgel & Leitung)
Werke von Isabella Leonarda, Élisabeth Jacquet de la Guerre, Maria Hester Park, Maria Szymanowska, Louise Adolpha Le Beau und Mélanie Bonis

12.05.2023: Spring Classics
Franziska Kiesel & Valentina Pilny (Violinen), Franziska Gosses (Viola), Ricarda Herrnböck (Violoncello), Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier & Leitung)
Werke von Amélie-Julie Candeille, Wolfgang Amadé Mozart, Marianna Martines und Joseph Haydn

10.05.2023: Klavierkomponistinnen zwischen Rokoko, Revolution und Romantik
Michael Herrschel (Vortrag), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier)
Werke von Anna Bon di Venezia, Marianna Martines, Maria Hester Park, Maria Szymanowska und Emilie Zumsteeg

30.04.2022: Komponistinnen. Konzert & Kinofilm
Laura Demjan (Sopran), Marion Ludwig (Flöte), Anja Schaller (Violine), Michael Herrschel (Rezitation), Susanne Wosnitzka (Kino-Interview), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier & Leitung)
Werke von Fanny Mendelssohn, Emilie Mayer, Mélanie Bonis und Lili Boulanger

24.05.2019: Clara Schumann zum 200. Geburtstag
Laura Demjan (Sopran), Anja Schaller (Violine), Konstanze Friedrich (Violoncello), Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier & Leitung)
Werke von Clara Schumann und Marie Wieck

06.05.2018: Musik 1818. Klassizismus & Romantik 
Markus Simon (Bassbariton), Farrenc Orchester, Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier, Orgel & Leitung)
Werke von Carl Friedrich Zelter, Samuel Wesley, Louis Emmanuel Jadin, Ludwig van Beethoven, Franz Xaver Mozart, Gioacchino Rossini, Franz Schubert und Lorenz Trottmann (Uraufführung)

12.05.2017: Argula & Mozart 
Andrea Wurzer (Sopran), Farrenc Orchester, Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier & Leitung)
Werke von Wolfgang Amadé Mozart, Julie Candeille und Tina Ternes (Uraufführung)

24.04.2016: Elisen & Vokalisen 
Edoardo Pirozzi (Horn), Elisen Quartett, Florian Schlierf (Kontrabass), Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier & Leitung)
Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadé Mozart, Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin, Robert Schumann, Sergej Rachmaninoff und Uwe Strübing (Uraufführung)

10.05.2015: Klavierquintett & Tanz 
Elisen Quartett, Sophie Habenicht (Tanz), Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier, Orgel & Leitung)
Werke von Heinrich Ignaz Franz Biber, Wolfgang Amadé Mozart, Maria Hester Park und Tina Ternes (Uraufführung)

10.05.2014: Kantate & Klavierkonzerte
Khrystyna Pichkurenko (Mezzosopran), Farrenc Orchester, Liturgischer Chor, Christian Gabriel (Dirigent), Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier, Orgel & Leitung)
Werke von Marianna Martines, Alexandre Guilmant, Dorothee Eberhardt (Uraufführung) und Uwe Strübing (Uraufführung)

14.06.2013: Lieder & Klaviermusik der Romantik
Stephanie Spörl (Sopran), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier)
Werke von Fanny Mendelssohn, Frederic Chopin, Robert Schumann, Franz Liszt, Clara Schumann, César Franck und Johannes Brahms

04.05.2012: Choralvariationen & Klaviertrios
Maria Schalk (Violine), Konstanze Friedrich (Violoncello), Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier & Leitung)
Werke von Louise Farrenc, Clara Schumann, Maria Scharwieß (Uraufführung), Dorothee Eberhardt und Dorothea Hofmann

13.05.2011: Festkonzert & Gratulationsreigen 
Irene Kurka (Sopran), Renate Kaschmieder (Alt), Philip Farmand (Tenor), Markus Simon (Bass), Liturgischer Chor, Konzertchor Nürnberg-Fürth, Pegnitzschäfer-Klangkonzepte, Posaunenchor, Volker Felgenhauer & Uwe Strübing (Klavier), Eva-Maria Houben (Orgel), Christian Gabriel (Dirigent), Michael Herrschel (Rezitation), Sirka Schwartz-Uppendieck (Orgel, Klavier & Leitung)
Werke von Joseph Haydn, Heinz Wunderlich, Eva-Maria Houben (Uraufführung), Uwe Strübing & Volker Felgenhauer, Ralf Bauer & Markus Rießbeck und Thomas Riegler

17.04.2010: Additionskonzert für Blasinstrumente, Streichquintett & Klavier
Markus Rießbeck (Klarinette & Saxophon), Ralf Bauer (Posaune), Anja Schaller, Maria Schalk (Violinen), Jakub Horácek (Viola), Irene von Fritsch (Violoncello), Kathrin Münten (Kontrabass), Blockflötenchor, Sirka Schwartz-Uppendieck (Klavier & Leitung)
Werke von Wolfgang Amadé Mozart (bearbeitet von Peter Lichtenthal und Ralf Bauer), Ralf Bauer (Uraufführung) und Volker Felgenhauer (Uraufführung)

17.11.2007: Musik zur Auferstehung 
Hanna Eittinger (Mezzosopran), Kinderchor, Thomas Tom Ströbele (Bassblockflöte), Simone Spaeth (Trompete), Axel Dinkelmeyer (Schlagzeug), Elisen Quartett, Sirka Schwartz-Uppendieck (Orgel & Leitung)
Werke von Grazia Salvatori, Kurt Grahl, Vivienne Olive (Uraufführung), Heinrich Hartl, Uwe Strübing (Uraufführung), Volker Felgenhauer (Uraufführung) und Thomas Tom Ströbele (Uraufführung)

Rückschau

 

Clara Schumann zum 200. Geburtstag (24. Mai 2019)
„Es war der Abend der Jubiläen in der Auferstehungskirche im Stadtpark“, berichten die Fürther Nachrichten am 28. Mai 2018: „Das 20. Komponistinnenkonzert galt es zu feiern, das […] die Aufmerksamkeit […] auf die vor 200 Jahren geborene Klaviervirtuosin und Komponistin Clara Schumann fokussierte. […]
KMD Sirka Schwartz-Uppendieck, die Initiatorin der Komponistinnenkonzerte, hatte […] repräsentative Werke aus Claras umfangreichem Werkkatalog versammelt, der hauptsächlich Kammermusik und Liedzyklen umfasst. Sie verband mit delikatem, schwungvollem Spiel am Klavier die Stationen des Schaffens der Geehrten. Gewohnt farbig und fantasievoll beschrieb Michael Herrschel […] Einsichten in Höhen und Tiefen von Claras Leben.
Aus ihrem a-moll-Klavierkonzert stammt eine Romanze für Cello und Klavier, die Konstanze Friedrich transparent und dennoch in meditativem Fluss klangschön interpretierte. Mit Anja Schaller vom Fürther Elisen Quartett kam auch Clara Schumanns Klaviertrio g-moll […] zu beeindruckender Aufführung. Melodiöse Streicherkantilenen, brillanter Klaviersatz, expressiver Gestus mit Themen in barockisierender Chromatik und ein furios ausgeformtes Fugato am Ende weisen die Willenskraft der erfahrenen wie selbstbewussten Komponistin aus.
Perlen von Claras umfangreichem Liedschaffen präsentierte Laura Demjan, eine junge Sängerin des Meininger Staatstheaters. Mit sehr wandlungsfähiger, vibratoreicher Stimme beschrieb sie die dramatische Ballade des verunglückenden Fischers an der Loreley, fand ebenso selbstverständlich zart lyrische Wärme in Heinrich Heines Vertonungen von Träumen und Abschied. Beste Aussichten, wenn Laura Demjan auch bei den Fürther Kirchenmusiktagen im Herbst – Jubiläumsmotto: ‚Clara Schumann & Friends‘ – wieder begeistern wird.“

Musik 1818: Klassizismus & Romantik (6. Mai 2018)
Unter dem Titel „Loblieder auf die Klassik und den fränkischen Sandstein“ berichten die Fürther Nachrichten vom 8. Mai 2018 begeistert über „Musik des Jahres 1818 und eine betonharte Uraufführung beim Auferstehungskonzert“:
„2018 feiern die Fürther zwei Jahrhunderte städtische Unabhängigkeit, ein Anlass, mit vielerlei Veranstaltungen Aspekte dieser Stadtgeschichte zu beleuchten. So war es nun ein interessanter Einfall, fürs Auferstehungskonzert 2018 Musik des Jahres 1818 auszuwählen, die seinerzeit überall in Europa aufgeführt wurde. Der klassizistische Bau der Auferstehungskirche war für diese kleine Zeitreise wie geschaffen.
1818 in Europa: ein ‚Scharnier‘ zwischen dem Klassizismus eines Haydn oder Mozart und der frühen Romantik Franz Schuberts. Kantorin Sirka Schwartz-Uppendieck hatte eine vorzügliche Auswahl bekannter und fast vergessener Komponisten in ihrem Programm versammelt, dessen abwechslungsreicher Charakter keine akademische Langeweile aufkommen ließ. Mit einem Orgel-Voluntary des englischen Komponisten Samuel Wesley hatte sie eine festliche, pompöse Intrada an den Anfang gesetzt, in der sie die klassizistisch-romantische Intonation der Späth-Orgel der Kirche prima zum Klingen brachte.
Louis Emmanuel Jadins Künstlerbiografie war für diese Zeit typisch: Anfangs noch in Diensten von Louis XVI. am Königshof, komponierte er nach dessen Hinrichtung Lieder für die Revolutionäre und für die musikalischen Zirkel des aufkommenden Bürgertums. In seiner Fantaisie Concertante für Harfe, Klavier und Orchester konnte das vorzüglich aufgestellte Farrenc-Orchester schon in der umfangreichen Orchestereinleitung seine Erfahrung im Umgang mit den Klassikern ausspielen. Bernd Müller fügte hier als Konzertmeister eine schön gestaltete Solopassage bei, bevor Laurence Tercier an der Harfe und Sirka Schwartz-Uppendieck am Klavier die aparte Kombination ihrer Instrumente in feiner Zeichnung der romantischen Anklänge ausloteten.
Eine echte Neuentdeckung war das Es-Dur-Klavierkonzert von Franz Xaver Mozart, der – im Todesjahr 1791 seines Vaters Wolfgang Amadeus geboren – 1818 als Pädagoge, Klaviervirtuose und Komponist in Lemberg wirkte. Zutreffend dichtete Franz Grillparzer in seinem Nachruf: ‚Des Vaters Name war es eben, was deiner Tatkraft Keim gestört.‘ Im Andante espressivo hielten Pianistin und Orchester intensive, zarte Zwiesprache. Das virtuose Potential des Rondos war dank der Spielfreude des Orchesters und der stupenden Leistung der Pianistin in den besten Händen.
Gleich mit dem ersten Lied bezauberte er seine Zuhörer: Markus Simon war ein vielbeschäftigter Bassbariton an diesem Abend. In Carl Friedrich Zelters Vertonung ‚Um Mitternacht‘ ließ er Goethes verdichteten Lebenslauf eines Pfarrerkinds, der strophenweise Kindheit, Erwachsensein und Alter beschreibt und echogleich immer zur Mitternacht führt, farbig und mit kraftvollem, in der Tiefe leicht und enorm weich ansprechendem Timbre an den Hörern vorbeiziehen. Auch die Schubert-Vertonungen kamen mit souveräner Ausstrahlung. Auf Trinklied und Schäfergesang aus Beethovens ‚Schottischen Liedern‘ folgten zwei Arien aus Rossinis ‚Mosè in Egitto‘, wo Simon den wütenden Pharao ebenso konturenscharf zeichnete wie den gläubig-zuversichtlichen Moses, hier mit dramatischer Verve vom Farrenc-Orchester begleitet.
All das wurde geschrieben im Jahr 1818, und eine geniale Pointe war es, eine Uraufführung 2018 ans Ende zu setzen. Mit dem Chanson ‚Die neue Wüste‘ schrieb sich Komponist Lorenz Trottmann mit Librettist Michael Herrschel den Frust über moderne Betonklötze, die in Fürth und anderswo den klassischen Sandstein verdrängen, von der Seele. Trottmann, im Orchester an der Posaune, hatte mit teils leichtfüßig groovender Musik den Sandstein gestreichelt, ließ mit hartem Beat aber auch den Beton rissig werden. Viel Beifall für Michael Herrschel als witzig-hintergründig kommentierenden Erzähler und für alle Musizierenden“.

Argula & Mozart (12. Mai 2017)
Im Mittelpunkt des Auferstehungskonzerts 2017 stand die Uraufführung des „Gesangs der Argula“ von Tina Ternes. Unter dem Titel „Schmetterlings-Buchstaben“ schreiben die Fürther Nachrichten vom 16. Mai 2017: „Mit Leidenschaft engagierte sich Argula von Grumbach für Martin Luthers Ideen. Michael Herrschel, auch als Moderator des Abends aktiv,“ übersetzte „Episoden aus ihrem Leben in eindrucksvolle Lyrik. Er beschreibt Jugendträume der Protagonistin, wo sich Buchstaben in tanzende Schmetterlinge verwandeln“ und „ihre Flucht auf einem holprigen Reisewagen. Die musikalische Fassung stammt von der vielseitigen Pfälzer Komponistin Tina Ternes […]. In impressionistischer Farbigkeit gelingt es ihr, die Stimmung des Gedichts in Töne zu gießen. Andrea Wurzer (Sopran) präsentierte dem Publikum eine bewegende Interpretation dieses Werks. Mit zehn Streichern und vier Bläsern bot das ‚Farrenc Ensemble‘ hier und in den beiden Klavierwerken des Abends eine ausgewogene und einfühlsame orchestrale Grundlage. […]
Den Anfang machte ein Klavierkonzert von Julie Candeille. Dieses Multitalent – sie war auch Schauspielerin und Sängerin – komponierte das Werk […] fünf Jahre vor Ausbruch der Französischen Revolution […]. Dem höfisch-verspielten Anfangssatz folgen ein Andante mit Variationen und anmutigem Wechselspiel zwischen Soloklavier und Orchester. Das Schlussrondo ist eine temperamentvolle, technisch höchst anspruchsvolle Jagd.
Wolfgang Amadeus Mozart, elf Jahre älter als die Französin, mit der er […] 1776 in Paris gemeinsam […] musiziert hatte, schrieb sein […] A-Dur-Klavierkonzert (KV 414) zwei Jahre vor Candeilles Werk. […] Das Thema im melodischen Andante stammt von dem mit Mozart befreundeten und im Kompositionsjahr verstorbenen Johann Christian Bach. […]
In beiden Werken beeindruckte Hausherrin […] Sirka Schwartz-Uppendieck als Solistin, begleitet von einem sensibel agierenden Orchester, mit technisch makellosem, nuancenreichem Spiel. Lang anhaltender Beifall.“

Elisen & Vokalisen (24. April 2016)
Das Programm des Auferstehungskonzerts 2016 wurde, wie die Fürther Nachrichten vom 27. April 2016 festhalten, historisch vielschichtig von Sirka Schwartz-Uppendieck gestaltet, die „hier […] als Pianistin agierte, und das sehr überzeugend. Schlüssig war das dramaturgische Grundkonzept mit Einzelsätzen aus drei Klavierkonzerten, wobei das Fürther Elisen Quartett jeweils den Orchesterpart übernahm. Einleitend erklang das präzis gemeisterte Allegro aus dem d-moll-Klavierkonzert von Johann Sebastian Bach. Sinnvoll war es auch, die Romanze aus dem 20. Klavierkonzert Wolfgang Amadeus Mozarts als Mittelteil zu plazieren, eine schlichte Melodie, in einschmeichelnder Klangfülle abwechselnd vorgetragen vom Klavier und den Streichern. Zum Ausklang der temperamentvolle Rondo-Finalsatz aus Ludwig van Beethovens erstem Klavierkonzert.“
Programmatisches Zentrum des Konzerts war die Uraufführung eines „Liedes ohne Worte“: „Drei Tage“ von Uwe Strübing in der Neufassung für Horn, Klavier und Streichquartett. Darin lässt der Komponist „Karfreitag, Ostersamstag und Ostersonntag lebendig werden. […] Trauer und Schmerz über den Tod Jesu werden in einem dissonanten Ineinanderfließen von Klavier und aufschreienden Streichern dargestellt. […] Das Glück der Auferstehung […] drückt kein Halleluja-Jubel aus, vielmehr ist es eine in sich gekehrte Freude in ruhigem Zeitmaß, im Piano verklingend. Ein ausdrucksstarkes Werk, das Hornist Edoardo Pirozzi, Sirka Schwartz-Uppendieck am Flügel und das Elisen Quartett überlegen interpretierten.“

Mozart & Tanz (10. Mai 2015)
Unter dem Titel „Eingehüllt in Klang und Tanz“ berichten die Fürther Nachrichten vom 12. Mai 2015: „Bevor die Osterzeit ganz zu Ende ging, wandte sich in der Auferstehungskirche im Stadtpark noch einmal der Blick zurück – mit dem ‚Auferstehungskonzert 2015‘, in dem neben der Musik auch das gesprochene Wort und der menschliche Körper im Zentrum standen.
[…] Die fünf Tage von Gründonnerstag bis zum Ostermontag hat die 1969 geborene Komponistin Tina Ternes in einem Werk thematisiert, das an diesem Sonntagabend in Fürth uraufgeführt wurde, gespielt vom Fürther Elisen Quartett und getanzt von Sophie Habenicht.
Im Raum verteilt die Streicher, so dass das Publikum nacheinander von allen Seiten eingehüllt wird in weiche, fließende Klänge, während die Tänzerin im weißen Kleid Bewegungen des In-Sich-Gehens, der Freude, der Abwehr, der Verzweiflung und der Sehnsucht zeigt. […] Ternes’ Mini-Drama […] spricht […] deutlich von der Anfechtung, dem Schmerz, dem Unglauben und zuletzt von der aufkeimenden Hoffnung des Auferstehungstags. Michael Herrschel lässt in seiner Moderation zwischen den einzelnen Tagen in einer poetischen Reflexion Maria von Magdala zu Wort kommen, in deren Gestalt sich die Ostergeschichte exemplarisch verdichtet.
Nach Ternes steht auf dem Konzertprogramm das Werk einer zweiten Komponistin, der englischen Mozart-Zeitgenossin Maria Hester Park, die, wie Herrschel augenzwinkernd phantasiert, die perfekte Brieffreundin für Mozart abgegeben hätte. Ihr von Sirka Schwartz-Uppendieck gespieltes Klavierkonzert in Es-Dur hat auch tatsächlich etwas von der Leichtigkeit des Salzburgers, mit einer selbstvergessenen Träumerei im Andante, aus der das musikalische Äquivalent zu einer Handvoll Wasser ins Gesicht, ein spritziges, kühles Thema voller Energie und Eleganz hervorgeht. Da wirkt Herrschels Hinweis auf die Romane der englischen Schriftstellerin Jane Austen auf einmal sehr passend, lauscht man doch einer Musik, die zivilisiert und fein, echt, verspielt und voller Witz ist, aber nicht elementar aufwühlt, sondern eher Schönheit und geordnete Bewegung feiert.
Mozarts – hier für Streichquartett und Solistin arrangiertes – Klavierkonzert in A-Dur schließlich zeigt das Elisen Quartett zusammen mit Sirka Schwartz-Uppendieck als Meisterinnen feiner, dynamischer Klänge, die nie verhangen und dunkel wirken, die auch die kleinste Versuchung unzeitiger Romantik selbst in den lieblichsten Passagen zurückweisen zugunsten des klassischen Ideals der Klarheit und Ausgewogenheit.“

KMD-Konzert (13. Mai 2011)
„Frau KMD griff in die Tasten“ betiteln die Fürther Nachrichten ihren Bericht vom 16. Mai 2011: „Musikalische und verbale Glückwünsche in allen Varianten gab es beim festlichen Konzert in der Auferstehungskirche für die frischgebackene Kirchenmusikdirektorin Sirka Schwartz-Uppendieck, die seit 1997 im evangelisch-lutherischen Dekanat Fürth tätig ist.
Eindrucksvolle Zeugnisse ihres vielseitigen Könnens lieferte Schwartz-Uppendieck mit einem swingenden Choralvorspiel von Thomas Riegler aus dem Jahr 2004 und einer Introduktion von Joseph Haydn im Stil einer dramatischen Opernszene ab. Sie leiteten stimmig zum Kyrie der ‚Nelsonmesse‘ über. Der Toccata fugata ihres Hamburger Orgellehrers Heinz Wunderlich korrespondierte ein virtuoser Reißer […]: Haydns brillant gespieltes Klavierkonzert D-Dur.
Als Dirigentin widmete sich Schwartz-Uppendieck der Uraufführung von ‚Maria Magdalena – drei Klangbilder‘ von Eva-Maria Houben auf Texte von Michael Herrschel. Ruhige Klänge prägen dieses Werk, von den beiden Chören gesummt und vom Orchester intoniert. Raffinierte Geräusche der Orgel, dissonante Chorpassagen für einzelne Wörter geben die Stimmung von Karfreitag, Osternacht und vom Licht der Auferstehung wieder […].
Einen großartigen musikalischen Glückwunsch für die neue Kirchenmusikdirektorin überbrachten der Konzertchor Nürnberg-Fürth, das KlangKonzepteEnsemble der Neuen Pegnitzschäfer und vier Vokalsolisten unter der Leitung von Christian Gabriel mit der ‚Missa in angustiis‘ (‚Nelson-Messe‘) von Joseph Haydn. Wuchtige Dramatik prägt dieses Werk in allen Teilen. Gabriel ließ Chor und Orchester klanglich auftrumpfen.
Einen kurzen Ruhepunkt markiert der Anfang des Sanctus, ehe im „Pleni sunt coeli“ und der ‚Hosanna-Fuge‘ mit Steigerungen ins Fortissimo die rasante Fahrt weitergeht. Wesentlichen Anteil an dieser eindrucksvollen Wiedergabe hatten die Solisten Irene Kurka und Renate Kaschmieder, die die dramatischen Passagen auch im Wettstreit mit Chor und Orchester überlegen meisterten, Philip Farmand mit lyrisch-geschmeidiger Tenorstimme und Markus Simon mit voluminösem Bass.
Weitere musikalische Glückwünsche überbrachten Posaunist Ralf Bauer und Saxofonist Markus Rießbeck mit dem originellen Stück ‚Freitag, der 13.-Blues‘ in typischem Outfit sowie Volker Felgenhauer & Uwe Strübing mit einer vierhändigen Klavierimprovisation. Und am Schluss gab es unter dem Applaus der Zuhörer von Pfarrer Wolfgang Vieweg ein Geschenk zum neuen Titel ‚Kirchenmusikdirektorin‘.
Unter Beifall verlas Kirchenmusikdirektor Ulrich Knörr die vom Leitenden Kirchenmusikdirektor Michael Lochner verfasste Laudatio und übergab die Ernennungsurkunde. Darin werden die Verdienste von Schwartz-Uppendieck um die Kirchenmusik hervorgehoben. Dazu gehören: künstlerisches Orgelspiel, der Arbeitskreis ‚Kunst und Kirche‘, die Pflege zeitgenössischer Musik mit Uraufführungen, Komponistinnenkonzerte, ‚Wechselklänge-Gottesdienste‘ und die Leitung der Fürther Kirchenmusiktage. Dekan Jörg Sichelstiel gratulierte mit einer speziellen Definition des Begriffs ‚Kirche‘.“

Das Pilotprojekt zur Reihe der Auferstehungskonzerte fand am 17. November 2007 im Rahmen der Fürther Kirchenmusiktage statt. Darüber berichten die Fürther Nachrichten vom 20. November 2007 unter dem Titel „Gewissheit erst am dritten Tage. Kompositionen zur Auferstehung“:
„Zeitgenössische Werke und drei Uraufführungen gab es am Samstag in der Auferstehungskirche. Kurt Grahls eingängig-moderne Oster-Kantate ‚Das ist der Tag, den Gott gemacht‘ und der Auftritt des Jugendchors führten ans Leitmotiv, die Auferstehung Christi, heran. Danach ein Wiederhören mit einer Auftragskomposition: 2004 wurde Grazia Salvatoris ‚Meditatio super Victimae pascali laudes‘ bei den Kirchenmusiktagen uraufgeführt. Melismatisch verziert von der Violine und geerdet von der Orgel (Sirka Schwartz-Uppendieck), glänzt der mittelalterliche Hymnus in neuer Pracht, von Mezzosopranistin Hanna Eittinger klangschön vorgetragen.
Den melodischen Verlauf hinterfragt hingegen Thomas Ströbele in seinem Werk für Renaissance-Bassblockflöte ‚Victimae paschali laudes‘. Jähe Tonsprünge, Triller und rhythmische Variationen des gregorianischen Hymnus führen in archaische Klangbereiche. Der Kreis zwischen uralten und zeitgenössischen Klängen schließt sich mit der durch Summen verfremdeten Ursprungsmelodie.
Praller ist die ebenfalls uraufgeführte Ostermusik des Fürthers Uwe Strübing, der sich für sein Opus 90 (für Streichquartett, Orgel und Stimme) aufs Elisen Quartett, Kulturförderpreisträger 2005, verlassen konnte. ‚Drei Tage‘ nehmen Gestalt an, zunächst als Totenklage auf den Schwingen einer glühenden Vokalise; allmählich bricht Licht in die chromatische Enge, Unisono-Passagen brechen durch. […] Schlicht und wirkungsreich […] Vivienne Olives ‚Sang an Sancta Barbara‘: Die Geschichte der frühchristlichen Märtyrerin wird erzählt, zunächst als […] Rezitativ, dem im dramaturgisch klaren Handlungsverlauf jeweils die Trompete (Simone Spaeth) antwortet. […]
Auch Heinrich Hartls ‚Concerto gregoriano‘ für Streichquartett feiert die Kunst der Reduktion und lässt aus dem Choral ‚Christ ist erstanden‘ durch prägnante rhythmische Variationen eine blühende Landschaft erstehen. Den ‚großen Wind‘ gab es zuletzt: Volker Felgenhauers ‚Invokation‘ für Mezzosopran, Trompete, Orgel und Schlagzeug leuchtet das dramatische Klangspektrum effektreich aus.“

(Wiedergabe der Zitate mit freundlicher Genehmigung der Fürther Nachrichten)